2012. február 19., vasárnap

Die Karpatendeutschen

Als Karpatendeutsche (früher auch: Mantaken) bezeichnet man deutschstämmige Menschen auf dem Gebiet der heutigen Slowakei sowie im östlichen Karpatenbogen, der heute territorial zur Ukraine gehörigen Karpatoukraine.
Der Name Karpatendeutsche stammte vom Historiker Raimund Friedrich Kaindl. Zunächst wurden darunter alle Deutschen in den Kronländern Galizien und Bukowina, der ungarischenHälfte der k.u.k. Doppelmonarchie, Bosnien und Herzegowina sowie Rumänien gezählt. Mit den territorialen Veränderungen nach dem ersten Weltkrieg wurde diese Definition allerdings unüblich. Seitdem bezeichnen sich nur noch die Deutschen in der damaligen Slowakei (mit der Karpatoukraine) als Karpatendeutsche.

Besiedlung

Deutsche Siedler haben die Slowakei vom 12. bis zum 15. Jahrhundert, vor allem jedoch nach dem Mongoleneinfall von 1241, besiedelt. Ihren Höhepunkt nahm die Besiedlung im 14. Jahrhundert. Im Gebiet von Pressburg (Bratislava) gab es wohl auch schon etwas früher Deutsche. Sie haben vor allem ältere slowakische Städte (v. a. Pressburg), Markt- und Bergbausiedlungen besiedelt und wurden meist von den Königen als Spezialisten (Handwerker, Bergleute) angeworben. Ungefähr bis zum 15. Jahrhundert bestand die Führungsschicht aller slowakischen Städte fast ausschließlich aus Deutschen.

Verbreitungsgebiet

Die drei Hauptsiedlungsgebiete waren Bratislava und Umgebung, die deutschen Sprachinseln in der Zips sowie das Hauerland. Hinzu kamen ab dem 18. Jahrhundert in der Karpatoukraine im Tereschwa- bzw. Mokrantal sowie bei Munkatsch noch zwei weitere kleine deutsche Sprachinseln. Zusammen stellten die Bewohner der fünf Siedlungsgebiete aber keine homogene Gruppe dar, oftmals hatten sie nicht einmal Kenntnis voneinander.

Die zahlenmäßig größte Gruppe der Deutschen im Habsburger Reich lebte in der Stadt Pressburg, die bis ins 20. Jahrhundert hinein noch mehrheitlich deutsch geprägt war. Bei der Volkszählung im Sommer 1919 waren Deutsche noch die größte Gruppe: Ihr gehörten 36% der Bürger an, 33% waren Slowaken und 29% Ungarn.

Weitere Entwicklung

Zwar waren die Karpatendeutschen genauso wie viele Slowaken in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einem starken Magyarisierungsdruck ausgesetzt, aber in zahlreichen Orten stellten die Deutschen immer noch die Bevölkerungsmehrheit. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges plädierten die meisten Karpatendeutschen für den Verbleib der Slowakei bei Ungarn, danach für eine slowakische Autonomie innerhalb der Tschechoslowakei. Nach 1918 veränderte sich die Situation für die Karpatendeutschen grundlegend, denn mit der Erhebung Pressburgs zur Landeshauptstadt und dem Zustrom an Slowaken wurden sie, trotz Wegzug vieler Ungarn, zu einer Minderheit in der Bevölkerung. In den anderen Siedlungsgebieten ging es ähnlich vonstatten.


Zu den karpatendeutschen Mundarten gibt es eine aus den 50er/60er Jahren stammende Materialsammlung in der Redaktion des Sudetendeutschen Wörterbuches, die bislang wissenschaftlich nicht aufbereitet ist.


http://de.wikipedia.org/wiki/Karpatendeutsche


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